Wissenswertes über DA-Eberstadt

   


Altes "Flohbad" an der Modau


 

Entwicklung von Eberstadt

Erstmals wird Eberstadt am 1. September 782 in einer Urkunde des Reichsklosters Lorsch erwähnt. In dieser Schenkungsurkunde vermachten Walther und seine Gattin Williswinde ihren Grundbesitz zu "Eberstadt im Oberrheingau" dem Kloster Lorsch.

In einer am 2. Juni 1252 ausgestellten Urkunde wird die Burg Frankenstein erwähnt. In dieser Urkunde verzichten Konrad II. Reiz von Breuberg und seine Ehefrau Elisabeth von Weiterstadt auf ihre Besitzungen in Weiterstadt. Die Söhne aus dieser Ehe nannten sich "Herren von und zu Frankenstein". Die Frankensteiner liessen 1532 / 1533 eine neue Strasse nach Darmstadt bauen - die heutige Heidelberger Landstrasse.

Durch den Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1618 begann eine Schreckenszeit für die Eberstädter. 1630 lebten noch 71 Bürgerinnen und Bürger im Dorf, doch bereits 1655 gab es wieder wesentlich mehr Bewohner, darunter 42 Weinbauern.

Am 30. Oktober 1775 kehrte der Dichter Johann Wolfgang von Goethe auf seiner Italienreise im Gasthaus "Zum Ochsen" in Eberstadt ein und begann dort sein Tagebuch.

Dass die Schriftstellerin Mary Shelleys während einer Reise durch Deutschland im Jahr 1811 durch die Burg Frankenstein zu ihrem Monsterroman "Frankenstein oder der neue Prometheus" inspiriert wurde, ist nach geschichtswissenschaftlichen Forschungen in das Reich der Fantasie zu verweisen.

Der erste fahrplanmässige Zug der Main-Neckar-Eisenbahn hielt am 27. Juni 1846 in Eberstadt.

1858 zählte man 2.428 Einwohner. Am 30. August 1886 wurde die Dampfstraßenbahn zwischen Darmstadt und Eberstadt mit der Endstation "Wartehalle" eröffnet.

Ca. 1880 - 1890 entstehen die Spitznamen, welche die Bewohner bestimmter Ortschaften bekamen. Die Eberstädter sind die "Gaasehenker", die Bessunger die "Lapping", die Bickenbacher die "Sandhaase", die Griesheimer die "Zwiwwel" und die Pfungstädter die "Seiriewe" oder die "Moorwätz".

Zur Entstehung des Spitznamens "Gaasehenker" für die Bewohner Eberstadt´s gibt es zwei Versionen:


Ein Bauer soll zwischen Eberstadt und Pfungstadt seine Geiss (Gaas) an der geschlossenen Bahnschranke angebunden haben, um während der Wartezeit im dortigen Gasthaus "Zum Bahnhof" ein Bier zu trinken. Aus dem einen Bier wurden zwei oder auch drei und als der Bauer die Gaststätte verließ hatte die nunmehr geöffnete Schranke die angebundene "Gaas" in die Höhe gezogen und sie war verendet.
In der Eberstädter Kirchgasse wohnte ein Viehhändler, der Geissen (Gaase) schlachtete. Buben, die sich dort aufhielten, um ein paar Groschen zu verdienen, mussten die Beine der Geiss mit Stricken zusammen binden. Dann wurde das Tier rücklings über ein Jauchefass (Puhlfass) gelegt, sodass Hals und Kopf nach unten und die Beine nach oben gerichtet waren. In dieser Lage schnitt der Viehhändler der Geiss dann die Kehle durch. War nun eine Geiss zu schlachten, so wurden die Buben zum Binden und Festhalten gerufen "Auf, ihr Gaasehenker, jetzt werd e Gaas geschlacht".

Quellen:


"Eberstädter Heimathefte" von Friedel Kirschner
Broschüre "Burg Frankenstein" von Walter Scheele

Eberstadt wurde am 1. April 1937 nach Darmstadt eingemeindet!


Wenn Sie einige Bilder von Alt-Eberstadt sehen möchten, dann klicken Sie bitte hierauf!  

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